Pia Bohr – Holzbildhauerin
Die Maserung erzählt eine Geschichte
„Paragone“ heißt der Wettstreit der Künste. Das intellektuelle Projekt, die Rangfolge der klassischen Disziplinen Malerei, Bildhauerei und Architektur festzulegen, wurde in der Renaissance Italiens geboren. Während die Maler auf ihre illusionistischen Fähigkeiten verwiesen, punkteten die plastischen Künstler mit der Vielansichtigkeit ihrer Werke. Für das Medium der Bildhauerei hat sich Pia Bohr für den Holzweg entschieden.
Die Bildhauerin Pia Bohr schält das Holz mit einem Stechbeitel, welcher auf direktem Wege das Geheimnis freilegt. Sie bearbeitet das Material mit einer erotisch grundierten Spiritualität wie den Apfel der Liebe oder den Pfirsich der Lust. Analog zu ihrer Arbeit als Musikerin lauscht sie in das Material hinein, als sei es ein Gefäß, in dem sich die Energien bereits gesammelt haben. Statt zu predigen, lässt Bohr mit jener Passivität, die ihre Form weiblicher Hingabe darstellt, die Welt durch sich hindurch sprechen. :: weiterlesen …